Hydraulic Fracturing (Fracing/Fracking/Fraccing) ist eine Technik, mit der Gesteine behandelt werden, um künstliche Fließwege zu erzeugen. Dabei werden in den Gesteinen durch Einpressen einer Frac-Flüssigkeit Risse erzeugt. Das Gestein wird aufgebrochen (engl.: fracing = aufbrechen) und die bis zu mehrere hundert Meter langen, schmalen Risse werden mit Stützkörpern aus Spezialsanden verfüllt, damit sie sich nicht wieder schließen.
Bei der Anwendung der Frac-Technik in der Erdgasförderung soll die Förderrate einer Erdgasbohrung erhöht werden.
Die Frac-Flüssigkeit besteht überwiegend aus Wasser, Sand und chemischen Zusätzen. In der Frac-Flüssigkeit befinden sich Hilfsstoffe, die unter anderem das Herauslösen von Mineralen verhindern, den Transport und die Ablagerung der Stützkörper gewährleisten sowie das Bakterienwachstum in der Lagerstätte unterdrücken.
In der Drucksache des Nds. Landtages 16/3591 sind als Beispiel die Zusammensetzungen der Frac-Flüssigkeiten des Erdgasfeldes Söhlingen beschrieben.
In Niedersachsen wurde erstmals 1962 „gefract". Seitdem haben die Erdgasproduzenten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein rund 320 Frac-Behandlungen durchgeführt.
http://nibis.lbeg.de/cardomap3/?TH=Fracks|BEWILLIGUNG
Liste der Fracs in Niedersachsen
Nach den derzeitigen Erkenntnissen des LBEG als Bergbehörde ist die Verwendung von Chemikalien erforderlich, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Das den Frac durchführende Unternehmen ist jedoch verpflichtet vor jeder Frac-Behandlung zu prüfen, ob die bisher eingesetzten Chemikalien ersetzt oder komplett vermieden werden können.
In Abhängigkeit der Erdgaslagerstätte werden pro Frac-Behandlung 200 bis 5000 m3 Wasser eingesetzt. Das Wasser stammt meist aus der öffentlichen Wasserversorgung.
Das Bohrloch wird beim Bohren mit Rohren ausgekleidet und nach außen zum Gebirge hin mit Zement abgedichtet. Die Frac-Behandlung wird aus der verrohrten Bohrung heraus gesteuert, so dass die Frac-Flüssigkeit nicht mit grundwasserführenden Schichten in Kontakt gerät.
Dem LBEG sind bisher noch keine Hinweise auf Verunreinigungen des Grundwassers im Zusammenhang mit Frac-Behandlungen bekannt.